Auf den Spuren des „Mia san mia“

Am Dienstag, dem 25. Oktober, besuchte die Klasse 10C der Carl-von-Linde-Realschule zusammen mit dem zweiten Konrektor, Herrn Matthias Höhn, und ihrer Geschichtslehrerin, Frau Kathrin Hofmann, die Wanderausstellung „Verehrt – verfolgt – vergessen“ im Stadtarchiv Kulmbach, welche sich damit beschäftigt, inwiefern beim Fußball-Club FC Bayern München Sportler und Funktionäre unter dem Regime des Nationalsozialismus gelitten haben; exemplarisch dargestellt an neun verschiedenen Persönlichkeiten. 

Los ging es mit dem Film „Landauer – der Präsident“, der den Werdegang des Bayern-Machers nachzeichnet und dabei eine Vielzahl an Themen bietet.

 

Landauer, ein Fußballverrückter jüdischer Herkunft tat auch nach seiner Rückkehr aus dem Exil in der Schweiz alles für „seinen“ Verein, dem er bereits vor der Herrschaft der Nationalsozialisten vorgestanden hatte. Ein wenig wurde hier auch für die Schülerinnen und Schüler deutlich, wie der Anspruch der Bayern, die Nummer 1 im deutschen Fußball zu sein, entstanden ist. Dass gleichzeitig das Leben als Jude im Nachkriegsdeutschland nicht einfach war, stellt der Film in vielen Szenen deutlich unter Beweis. „A Jud bleibt a Jud“ muss Landauer selbst von seinen Spielern hören, was ihm klar vor Augen führt, dass die Denazifizierung nichts war, was man auf alliierter Seite einfach so beschließen konnte. So begegnet Landauer, ehemaliger Insasse des Lagers in Dachau, sowohl den toleranten als auch den unbelehrbaren Deutschen, was ihn mehr als einmal an seine moralischen Grenzen bringt.

Der Wiederaufbau des Vereins steht für ihn jedoch an erster Stelle – negative Auswirkungen auf sein privates Glück sowie politischen Machtpoker nimmt er dabei in Kauf. In der Nachbearbeitung des Films war es vor allem dieser Zwiespalt, der die Schülerinnen und Schülern der Klasse 10C beschäftigte. Entscheidungen wurden ebenso kontrovers diskutiert wie der historische Wahrheitsgehalt des Films.

 

Auch die Lebensgeschichten der anderen Personen der Ausstellung boten die Möglichkeit, die Leiden unter der NS-Ideologie nachzuvollziehen. Wenn außerschulische Lernorte das schaffen, ist viel gewonnen. Wir danken Herrn Jürgen Treppner vom Stadtarchiv sowie Herrn Daniel Maaß für die Möglichkeit, Geschichte erfahrbar zu machen.

K. Hofmann



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