Das Schulmotto der Carl-von-Linde Realschule „miteinander leben – voneinander lernen“ bekommt durch ein Kooperationsprojekt der Realschule mit dem Haus Schmeilsdorf einen ganz neuen Geschmack. Acht Schülerinnen und Schüler des Sozialwesenzweiges und vier Bewohner des Hauses Schmeilsdorf absolvierten einen Kochkurs unter Leitung der Lehrkraft für Ernährung und Gesundheit, Katharina Rödel, in der Schulküche der Realschule. Die Vorfreude war auf beiden Seiten groß. „Wir freuen uns sehr, dass ihr unsere Gäste seid“, begrüßte Schulleiterin Monika Hild die Menschen mit Beeinträchtigung des Hauses Schmeilsdorf, die sich zusammen mit ihrer Betreuerin, Melanie Dittrich, und ausgestattet mit Schürzen in der Schulküche eingefunden hatten. Das Ziel der Kooperation - initiiert durch Kerstin Fuchs, Case Managerin im Haus Schmeilsdorf - ist, durch einen offenen Umgang mit dem Thema Beeinträchtigung und über gemeinsames Kochen, Berührungsängste abzubauen sowie Toleranz und Verständnis für Betroffene zu fördern. In vier Kochteams, zusammengesetzt aus je zwei Schülerinnen und Schülern und einem Gast aus Schmeilsdorf wurde ein leckeres herbstliches Drei-Gänge-Menü gezaubert. Es war wunderbar zu sehen, welche Freude es machte, gemeinsam zu schneiden, Suppe abzuschmecken, Sahne zu schlagen, Äpfel zu reiben, Käsestangen zu drehen und Cocktails zu mixen. So kamen die Teilnehmenden schnell ins Gespräch, gaben sich Hilfestellungen und tauschten sich über Kocherfahrungen aus. Beim anschließenden Essen zeigte sich, dass durch das gemeinsame Kochen bereits sämtliche Berührungsängste abgebaut waren. In fröhlicher Runde wurde über die Freude am Kochen, Urlaubspläne und Freizeitbeschäftigungen geplaudert. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler erfuhren so Spannendes über den Alltag in den Wohngruppen des Hauses Schmeilsdorf. Auch überragende Fremdsprachenkenntnisse einer Bewohnerin des Hauses Schmeilsdorf traten zu Tage. So wurde das Motto „voneinander lernen“ gelebt. Am Ende des Projektauftaktes verabschiedeten sich alle Beteiligten glücklich und satt nach Hause, mit jeder Menge neuer Erfahrungen im Bereich Koch- und Sozialkompetenz und nicht zuletzt mit dem Wissen, was man unter einer „Chaiselounge“ versteht, auf der man sich getrost nach dem langen, erfolgreichen Tag ausruhen kann. Es war ein überaus bereichernder, kurzweiliger und von gegenseitiger Sympathie geprägter Kochnachmittag, nach dem sich alle Beteiligten einig waren: Eine Fortsetzung der Kooperation und Wiederholung dieses Kochprojekts wird bald folgen.